Risiken von KI im Sportverein
Datenschutz, Urheberrecht und Haftung!
Um die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) im Sportverein umfassend zu nutzen, sollte man die damit verbundenen Risiken kennen und zu minimieren versuchen.
Wichtige Punkte Sie im Blick haben sollten
2. Datenschutz/Sicherheit
Risiko: Die Erfassung und Verarbeitung sensibler, persönlicher Daten (z.B. Leistungs-/Gesundheitsdaten von Sportler*innen) kann Datenschutzprobleme aufwerfen. Es besteht die Gefahr, dass sensible Informationen unzureichend geschützt werden und in falsche Hände geraten. Datenmissbrauch kann das Vertrauen der Mitglieder erschüttern und rechtliche Probleme verursachen.
Lösung: Beachten Sie den Datenschutz! Binden Sie ein*en Datenschutzbeauftragte*n ein! Erstellen Sie einen Leitfaden, wie im Verein Künstliche Intelligenz genutzt werden darf (Richtlinie des Vereins zur Nutzung von KI!)! Wenn Ihr Verein ChatGPT oder andere KI-Anwendungen nutzt, legen Sie einen vereinseigenen Account an! Diese Registrierung lässt keine Rückschlüsse auf einzelne Vereinsmitglieder zu! Erstellen Sie keine Prompts mit Nennung von Vereinsmitgliedern, ohne dass deren Einwilligung vorliegt! Geben Sie keine persönlichen Daten von Vereinsmitgliedern ein! Achten Sie bei der Wahl einer KI-Anwendung darauf, dass der Anbieter transparent über mögliche Datenverarbeitungen aufklärt.
2. Kosten und personelle Ressourcen
Risiko: Die Implementierung und Wartung von KI-Systemen kann teuer sein und erhebliche Ressourcen erfordern. Kleine Vereine könnten Schwierigkeiten haben, die notwendigen finanziellen Mittel und technischen Fähigkeiten aufzubringen.
Lösung: Die textbasierte generative KI ChatGPT ist kostenfrei. Auch der Microsoft Copilot kann kostenlos direkt im Browser genutzt werden, ohne ein Microsoft-Softwareprodukt nutzen zu müssen. Vergleichen Sie stets die Konditionen der Anbieter von KI-Anwendungen. Es gibt Sonderkonditionen für diverse KI-Programme, speziell für gemeinnützige Organisationen: Das Design-Programm CANVA Plus (mit KI Design-Generator) gibt es kostenfrei für Non-Profitorganisationen. Registrierte Non-Profitorganisationen erhalten zehn kostenlose Lizenzen für Microsoft 365 Business Premium (inklusive Microsoft Copilot). Bestimmt gibt es auch in Ihrem Verein Mitglieder, die sich beim Thema „Künstliche Intelligenz“ zu Hause fühlen. Starten Sie eine Anfrage unter Ihren Mitgliedern, wer seine Expertise in diesen Bereich einbringen kann. Schulen Sie Ihre Mitarbeiter zum Thema KI. Informieren Sie über die Chancen für den Verein und wie KI die Arbeit ehrenamtlicher Mitarbeiter*innen entlasten kann
3. Verlust des menschlichen Faktors
Risiko: Ein übermäßiger Einsatz von KI kann dazu führen, dass zwischenmenschliche Beziehungen, persönliche Kontakte in den Hintergrund treten. Dies kann die Vereinsgemeinschaft negativ beeinflussen und die Motivation der Mitglieder mindern.
Lösung: Trotz Einsatz KI-gestützter Technologien (z.B. bei der Trainingssteuerung) sollte die persönliche Komponente nicht zu kurz kommen. Empathie ist ein hohes Gut im Sportverein, z.B. im Umgang mit den zu trainierenden Sportler*innen.
4. Fehlende Transparenz und Erklärbarkeit
Risiko: KI-Modelle arbeiten oft auf Basis komplexer Algorithmen, die nicht immer leicht nachvollziehbar sind. Dies kann zu einem Mangel an Vertrauen und Verständnis bei den Vereinsmitgliedern führen, insbesondere wenn Entscheidungen von der KI getroffen werden.
Lösung: Transparenz im Umgang im KI ist wichtig. Informieren Sie Ihre Vereinsmitglieder, wenn Sie auf KI-Tools setzen. Klären Sie Ihre Mitglieder über die von Ihnen verwendeten KI-Anwendungen auf! Schaffen Sie Vertrauen für den Einsatz von KI, in dem Sie die Regeln der Datenschutzgrundverordnung beachten.
5. Missachtung Urheberrechte
Risiko: Von einer KI generierte Inhalte (Texte, Bilder, Videos, Audios) sind nicht urheberrechtlich geschützt („gemeinfrei“). Wenn ein von der KI generierter Output einem bestehenden urheberrechtlichen Werk ähnelt und der Verein diesen nutzt, kann eine Urheberrechtsverletzung vorliegen. Es drohen Abmahnung und Schadensersatzforderungen.
Lösung: Um Urheberrechtsverletzungen zu vermeiden, sollte man KI-generierte Inhalte überprüfen bevor man diese veröffentlicht (z.B. Texte durch einen Plagiatsscanner, wie Scribbr oder Plagscan, oder ein von KI generiertes Bild, z.B. Vereinslogo, durch eine Recherche beim Deutschen Marken- und Patentamt )
6. Nichtkennzeichnung KI generierter Inhalte auf Social Media
Risiko: Sie versäumen es, mit KI generierte realistische Inhalte auf Social Media-Präsenzen, wie Instagram, Facebook, TikTok und YouTube zu kennzeichnen. Bei Instagram und Facebook gilt die Kennzeichnungspflicht u.a. für realistische Videos (z.B. wenn eine Gruppe von Personen in einer Sporthalle trainiert) und Audios (z.B. ein Lied, das mit KI-generiertem Gesang erstellt wurde).
Lösung: Kennzeichnen Sie mit KI erstellte realistische Bilder, Audios und Videos auf Ihren Social Media-Präsenzen, in dem Sie das Hashtag #kigeneriert verwenden.
7. KI generiert fehlerhafte Inhalte
Risiko: Die KI kann Fehler machen. Generative KI befindet sich noch in den „Kinderschuhen“. Es kann passieren, dass von der KI gelieferte Fakten falsch sind oder die Antworten Rechtschreibfehler enthalten. Zudem kann KI bei der Nachfrage nach Quellen falsche Angaben machen und Quellen erfinden.
Lösung: Betrachten Sie von einer KI erstellte Inhalte erst einmal kritisch. Prüfen Sie stets den von einer KI generierten Output bevor Sie diesen verwenden (z.B. veröffentlichen). Führen Sie im Zweifelsfall eine Google-Suche durch, um die Richtigkeit einer Antwort zu prüfen.
Um von den Vorteilen der KI profitieren zu können, sollten Sportvereine sorgfältig abwägen, in welchen Bereichen KI sinnvoll eingesetzt werden kann und welche Mehrwerte sich daraus ergeben. Stellen Sie möglichst klare Regeln für den Einsatz von KI in Ihrem Sportverein auf. Dann wird auch Ihr Verein vom Einsatz Künstlicher Intelligenz profitieren!